Medieninformation zum Schuljahresstart 2024/2025

LAG | Montag, 29. Juli 2024

Die Landesarbeitsgemeinschaft der freien Schulträger in Thüringen (LAG) setzt sich für die Interessen der 159 Freien Schulen in Thüringen ein. Mit über 30.000 Schülerinnen und Schülern lernen rund 11 Prozent der Thürin-ger Kinder und Jugendlichen an Schulen in freier Trägerschaft.

Zahlen – Daten – Fakten
Das Thüringer Schulwesen startet auch im Schuljahr 2024/2025 mit einem erheblichen Anteil von Schulen in freier Trägerschaft. Mit über 30.000 Schülerinnen und Schülern lernen ebenso viele Kinder und Jugendliche an Freien Schulen, wie beispielsweise an allen staatlichen Schulen in den Landkreisen Nordhausen, Weimarer Land, Sonneberg und dem Saale-Orla-Kreis zusammengenommen.

Mit 30 Grundschulen, neun Regelschulen, 23 Gemeinschafts- und Gesamtschulen, elf Gymnasien, 22 Förderschulen, fünf Waldorfschulen sowie 58 berufsbildenden Schulen und einer Internationalen Schule bilden die Freien Schulen ein breites Schulspektrum in Thüringen ab.

Erwartungen an die neue Landesregierung
Mit Blick auf das kommende Schuljahr und die Landtagswahl hat die LAG klare Erwartungen an die Thüringer Landespolitik. Vor dem Hintergrund, dass Schulen in freier Trägerschaft bereits regelmäßig Verantwortung im Bereich der schulischen Grundversorgung übernehmen, sollte die Sicherstellung der Finanzierung nicht immer wieder zu politischen Debatten führen. Vielmehr sollten alle Schulen im Land grundsätzlich gleich wertgeschätzt und angemessen finanziert sein. Und das umso mehr, als dass es sich bei der Finanzierung Freier Schulen nicht um eine beliebige Subvention, sondern um einen verfassungsrechtlichen Anspruch handelt, der aus einem Grundrecht erwächst. Aus Sicht der LAG muss das Land seiner grundgesetzlich begründeten Finanzierungsverantwortung wieder stärker nachkommen. Konkret fordern die freien Schulträger die kommende Landesregierung auf, Schule und Bildung zur Chefsache zu machen und die enormen Kostensteigerungen der letzten Jahre im Bildungsbereich durch eine spürbare Erhöhung der staatlichen Finanzhilfen für Freie Schulen nachzuholen.

„Bildung ist die zentrale Aufgabe für Thüringen und die neue Landesregierung. Staatliche und Freie Schulen bilden als gleichwertige Partner das Thüringer Schulwesen. Gemeinsam wirken sie für beste Zukunftschancen unserer Kinder und unseres Landes. Dafür brauchen alle Schulen eine wertschätzende und förderliche Bildungspolitik sowie eine verlässliche Finanzierung“, erklärt Marco Eberl, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft.

Nach Schätzungen der LAG erhalten die freien Schulträger derzeit durchschnittlich mindestens 10 Prozent weniger staatliche Mittel als gesetzlich vorgeschrieben. Während der Landeshaushalt aufgrund hoher Tarifabschlüsse stetig mehr Personalkosten für die staatlichen Schulen einplant, steigen die Zuweisungen an Freie Schulen im Verhältnis weniger stark. Die freien Schulträger erwarten von der neuen Landesregierung ein klares Bekenntnis zu den Freien Schulen als gleichwertigem Teil des Thüringer Schulwesens.

Investitionsoffensive Bildung
Aus Sicht der LAG müssen zur Verbesserung der Bildungsqualität auch neue Wege gegangen werden. Hierzu zählen die Stärkung der Eigenständigkeit aller Schulen, der konsequente Abbau von Bürokratie in Schule und Schulverwaltung, ein trägerunabhängiges Schulbauprogramm mit einem jährlichen Volumen von mindestens 100 Mio. Euro, ein starker Digitalpakt II zur Weiterführung der begonnenen Digitalisierung, eine Öffnung des staatlichen Aus- und Fortbildungsmonopols für freie Bildungsträger u. a. zur Erhöhung der Nachqualifizierungskapazitäten sowie die Verschlankung der Lehrpläne.

„Gute Bildung gibt es nicht zum Nulltarif und jeder in die Bildungsinfrastruktur investierte Euro wirkt nachhaltiger als kurzatmige Besoldungszuschläge. Die neue Generation an Lehrkräften will nicht primär verbeamtet werden – sie will gute Arbeit leisten und Familie und Beruf vereinen. Hierfür brauchen wir weniger Bürokratie und mehr Multiprofessionalität, wie es zahlreiche Freie Schulen erfolgreich vorleben.“ Marco Eberl, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft

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